CL1 und EL1, CL2, CY1, CY2, C1, C2, C3, EZ1 und FZ1.

 

 Fortsetzung von Teil II 

CL1 und EL1

CL1 und EL1

 und das Vorbild, die 41

CL1 und EL1

Endpentoden für Allstrom- und Autoradio-Betrieb.

Die Endpentoden EL1 und CL1 mit 5 W Anodenverlustleistung (250 V * 20 mA) entprechen noch am ehesten der ursprünglichen Cupra-Nf-Endpentode. Als Vorbild schien die amerikanische Autoradio- Endpentode Type 41 zu dienen, die schon im Vorjahr (1933) erschien, die jedoch 8 Watt Anodenverlustleistung hatte. Der CL1 und der EL1 traute man jedoch nur 5 W zu, wodurch die Sprechleistung von den 3,4 Watt der 41 auf maximal 1,8 W zurückging. 

  • Bei der CL1 ergab sich dies von selbst, da sie als Allstromröhre nur maximal Ua = Ug2 = 200 V erhielt, wobei sich auch nur Ia = 25 mA ergaben, entsprechend 200 * 0,025 = 5 W.
  • Bei der EL1 wurde dies erreicht, indem sie als Ug1 = -23 V statt -18,5 V Vorspannung erhielt, womit sie an 250 V auf nur noch 20 mA kam, entsprechend 250 * 0,02 = 5 W.
  • Die spätere (1935/36) Telefunken- Version der EL1 wurde dann auch für 8 W ausgelegt (wie das Vorbild 41), wie auch die Philips- EL2 (1936) sowie die CL1 bei Autoradio-Betrieb an 250 V.
  • Auf eine entsprechende AL1 wurde noch verzichtet, mit der bisherigen E443H = RES964 war man zufrieden.
  • Die CL1 ersetzt die B2043 = RENS1823d. 

 

CL1 Endpenthode (gilt auch für die EL1, außer den Heizdaten 6,3 V / 0,4 A )

Die Philips Endpenthode CL1 ist eine 5-W-Endröhre. Die Heizleistung betragt 2,6 W, der Heizstrom 200 mA und die Heizspannung also 13 V. Deshalb kann man die Röhre nicht nur für G/W-Zwecke, sondern auch als 13-V-Autoradioröhre benützen. Für 110-V-Netze wird die Endleistung zu gering; für solche Netze kommt nur die Endpenthode CL2 in Frage.

Bei der Anwendung der CL1 ist zu beachten, dass die maximale Spannung zwischen Kathode und Heizfaden 175 Volt nicht überschreiten darf. Der maximal zulässige Ohm'sche Widerstand im Steuergitterkreis bei automatisch regulierter Vorspannung beträgt 1,6 Megohm; bei fester Gittervorspannung 1 Megohm. Eine automatische Gittervorspannung liegt nur dann vor, wenn der die Gittervorspannung liefernde Kathodenwiderstand ausschließlich vom Kathodenstrom der CL1 durchflossen wird.

 

CL2 Endpentode für Allstrombetrieb, speziell an 110V- Netzen.

Da die CL1 schon bei 200 V nur eine bescheidene Leistung erbrachte, war sie zum Betrieb an 110V- Netzen ungeeignet. Daher wurde mit der CL2 erstmals eine Röhre geschaffen, die bei Ua = Ug2 = 100 V die Sprechleistung von 1,7 Watt erbrachte.

Bei Ua = 200 V liefert sie theoretisch sogar 3 W, was jedoch in der Praxis jedoch nicht realisierbar ist : da die erforderliche Schirmgitterspannung von 75 V über einen Vorwiderstand gewonnen werden muss, bricht diese genau dann zusammen, wenn die Röhre bei Vollaussteuerung den höchsten Schirmgitterstrom benötigt. Dieses Problem besteht für alle Endröhren mit geringerer Schirmgitterspannung als die Anodenspannung, weshalb, wenn immer möglich, Schaltungen und Endröhren für Ua = Ug2 ausgelegt werden sollten. Daher folgten End- und Verbund-Endröhren wie CL4, CBL1 und UCL11 mit Ua = Ug2 = 200 V sowie CL6, CBL6 und UL12 für Ug2 = 100 V- Betrieb.

Die CL2 ist ohne Vorgänger.

CL2 Endpenthode

Dies ist eine indirekt  geheizte 8-W-Endpenthode der G/W-Serie, welche auch bei sehr niedrigen Anodenspannungen noch eine reichliche Nutzleistung abgibt. In Anbetracht der großen Röhrenleistung musste die Heizspannung bei 200 mA Heizstrom auf 24 V festgesetzt werden.

Bei Veränderung der Netzspannung von 110/127 Volt auf 220 V muss die Primärwicklung des Ausgangstransformators für die richtige Belastungsimpedanz umgeschaltet werden. Dies darf jedoch nicht erfolgen, indem man einen Teil der Primärwicklung kurzschließt, ein Teil muss abgeschaltet werden für niedrige Netzspannungen.

Als günstigste Belastung ist bei 110/127 V 2000 Ohm anzuwenden. Besonders empfohlen wird hierfür der Philips Ausgangstransformator Type A, der für den hohen Anodenstrom speziell entworfen ist. Die negative Gittervorspannung wird mittels eines Widerstandes in der Kathodenleitung erzielt. Damit dieser Widerstand für verschiedene Netzspannungen nicht umgeschaltet zu werden braucht, können nachfolgende Spannungen verwendet werden.

  • Bei Va = 100V  muss Vg2 = 100 V und Ia = 50 mA sein.
  • Bei Va = 200V muss Vg2 = 75 V und Ia = 40 mA sein.

Das Schirmgitter wird also bei höherer Netzspannung über einen Serienwiderstand gespeist. Obenstehende Tabelle gibt Aufschluss über die erzielbaren Ausgangsleistungen bei 5 und 10% Verzerrung. Die maximal zulässige Spannung zwischen Heizfaden und Kathode beträgt 175 Volt. Bei einer automatisch regulierten negativen Gittervorspannung ist der Maximalwiderstand im Gitterkreis 1 Megohm und bei fester Gittervorspannung 0,6 Megohm.

 

CY1 : Einweggleichrichterröhre für Allstrombetrieb zur Gleichrichtung der Anodenspannung direkt aus dem Netz. 250V, 80 mA.

CY1  Gleichrichterröhre

Die Philips CY1 ist eine Einweggleichrichterröhre mit einem Heizstrom von 200 mA und einer Heizspannung von 20 V. Sie hat einen sehr niedrigen inneren Widerstand, so dass beim Durchfließen des Anodenstromes nur ein sehr geringer Spannungsabfall verursacht wird; bei Verwendung an 110-V-Netzen ist dies von größtem Vorteil. Beim Anschluss des G/W-Gerätes an Gleichstrom verhindert sie das Durchfließen des Anodenstromes in falscher Richtung, so dass hierdurch die Verwendung von Elektrolytkondensatoren möglich wird.

Bei Anwendung der CY1 ist zu beachten dass der Scheitelwert der Spannung zwischen Kathode und Heizfaden 350 Volt nicht überschreiten darf. Bei hohen Netzspannungen und Verwendung von Abflachkondensatoren mit großer Kapazität soll im Anodenkreis ein Schutzwiderstand verwendet werden, dessen Minimalwert in der Tabelle angegeben ist.

Netzspannung, Abflachkondensator und entsprechender Serienwiderstand:

170-250 Volt:  32 µF 125 Ohm
  16 µF 75 Ohm
127-170 Volt:  32 µF 75 Ohm
  16 µF 30 Ohm

 

 

CY2 : Gleichrichterröhre für Allstrombetrieb zur Gleichrichtung der Anodenspannung direkt aus dem Netz. 

CY2  Einweggleichrichterröhre und Spannungsverdoppler