Die Firmengeschichte von Joba-Radio, St. Ingbert, Saarland

Veröffentlicht in Saarländische Firmengeschichten

Nach Ende des zweiten Weltkrieges 1945 wurde das heutige Bundesland Saarland wirtschaftlich an Frankreich angeschlossen und war somit von der deutschen Nachkriegswirtschaft abgetrennt. Mit seiner Rückgliederung an die Bundesrepublik Deutschland 1960 wurde es zum ersten "neuen Bundesland".

Nach 1945 strömten daher von zahlreichen Herstellern französische Empfänger in das Land. Zudem etablierten sich einige Firmen im Saarland selbst, die diesen eher kleinen Markt ( ca. 1 Million Einwohner ) mit Radios belieferten.

Ab 1948/49 gab es zunächst zwei Betriebe: Joba-Radio in St. Ingbert und Riweco in Ensheim.

 

Joba-Radio war davon der kleinere Betrieb, benannt nach dem Firmeninhaber Josef Bayer mit Sitz in St. Ingbert. Dieser betrieb seit 1935 im Nachbarort Rohrbach einen Radiohandel.

Im Dezember 1948 begann er mit der Produktion von Rundfunkempfängern unter der Marke Joba. Mit 15 Mann Belegschaft wurden Gehäuse, Skalenantriebe und Chassis selbst hergestellt und die Einzelteile von französischen und saarländischen Herstellern bezogen.

Der Firmensitz war zunächst in der Kaiserstraße 104 mitten in der Stadt, wo sich später bis vor wenigen Jahren ein Möbelgeschäft befand. 1951 wurde der Betrieb in die Gebäude einer ehemaligen Seifenfabrik in der Elstersteinstraße 49 verlegt.

Das folgende Bild aus dem Stadtarchiv St. Ingbert zeigt diese Seifenfabrik um 1900, also 50 Jahre, bevor Joba dort einzog. Heute befinden sich hier Reihenhäuser - und so idyllisch sieht es auch nicht mehr aus.

Ebenfalls aus dem Stadtarchiv St. Ingbert stammt dieser Eintrag über Joba:

 

Wie folgendes Inserat vom Mai 1949 zeigt, kündigte Joba schon früh ein umfangreiches Produktionsprogramman an, bestehend aus dem Standardtyp "Principal", den Typen "Junior" und "Senior" sowie Laufwerkschatullen und -Tischen, wenngleich diese erst nach und nach lieferbar wurden.

Zumindest in der Anfangszeit war es eine Spezialität dieser Firma, die Chassis ihrer Geräte aus Hartfaserplatten statt wie sonst aus Blech herzustellen. Damit dies nicht so sehr auffiel, wurden sie mit rotbrauner Farbe versehen. Das gleiche Material ist heute noch häufig als Rückwand von Möbeln, besonders Schränken, zu finden. Drei Geräte in dieser Ausführung befinden sich in meiner Sammlung.

Deutlich ist auf diesem Foto, aufgenommen von der Chassis-Unterseite, die Hartfaser zu erkennen. Lötstützpunkte konnten bequem direkt in das Chassis genietet werden. Oben links erkennt man die Fassung für das Magische Auge EM4, während von dessen Sockel und Glaskolben nur schmale Ausschnitte zu sehen sind.

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JOBA - Principal

Am meisten verbreitet war wohl der Ur-"Principal", der auch heute noch am häufigsten anzutreffen ist. Als erstes und einziges Joba-Modell ist er mit Roten Röhren bestückt, alle anderen Modelle haben bereits Rimlock-Röhren. Dies wiederum lässt den Schluss zu, dass zu dieser Zeit (Anfang 1949) die Belieferung mit Rimlock-Röhren im Saarland kein Problem mehr war.

Da nur für den "Principal" ein Preis von 19.900 Frs. genannt wurde, sind die fehlenden Preisangaben für den "Junior" und den "Senior" ein Hinweis darauf, dass diese Modelle zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Verkauf waren.

In der damaligen Währung Frs. = französische Francs, entsprach 1 Franc ungefähr 1 Pfennig, die obigen 19.900 Frs. wären demnach etwa 199 DM.

Auf den Skalen ist der Gerätenamen „Principal“ immer mit „c“ angegeben, während in Inseraten, Plänen und Beschreibungen nach Belieben zwischen „Prinzipal“ und „Principal“ gewechselt wird.

 

Das hier gezeigte "Principal"-Modell hat die Serien-Nr. 0145

Auch hier kann man gut das gesamte Hartfaser-Chassis erkennen. Die Lautsprecher-Schallwand ist aus dem gleichen Material, deren unterer Teil die Chassis-Vorderseite und zugleich den Skalenhintergrund darstellt, eine einfache und eigentlich geniale Konstruktion. Nimmt man das Chassis aus dem Gehäuse, so bleibt der Lautsprecher am Chassis, was für Reparaturen sehr komfortabel ist. Zudem lässt sich ganz bequem das Chassis seitlich hochkant stellen, ohne dass die Gefahr des Umkippens besteht.

 

Die Fachpresse berichtet:

 

Bei der Schaltung ist zu beachten, dass ein Spartransformator mit einer durchgehenden 0 - 110 - 220 - 280V - Wicklung für Netz- und Anodenspannung verwendet wird. Die Anodenspannung wird aus der 280V- Anzapfung in Einweg-Gleichrichtung erzeugt. Hierzu sind die beiden Anoden der Gleichrichterröhre 1883 parallel geschaltet. Der Geräte-Minus ist mit einem Netzleiter verbunden. Wegen des Hartfaser-Chassis ist dabei die Gefahr eines elektrischen Schlages deutlich verringert. Soweit bekannt, haben alle Joba-Modelle permanent-dynamische Lautsprecher.

Der Röhrensatz ist ECH3 (Mischröhre), EBF2 (ZF + Demodulator), EF9 (NF-Vorstufe), EL3 (NF-Endstufe), 1883 (Gleichrichterröhre) und als Magisches Auge EM4.

Eine Marotte bei allen Joba-Modellen war, statt des Lautstärkepotis das Tonblenden-Poti mit dem Netzschalter zu kombinieren. Wenig zweckmäßig wurde es auch so beschaltet, dass es nach dem Einschalten zunächst auf der Position "dunkel" stand und man es für normal helle Wiedergabe ganz nach rechts drehen musste. Technisch ungeschickte Personen - damals eher noch häufiger als heute - ließen es daher wohl oft auf "dunkel" stehen. Für den heutigen Gebrauch ist es daher ratsam, es umzupolen, auch wenn Originalitäts-Fundamentalisten dies wieder als "Sünde" ansehen.

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Versuch eines Allstrom- „Principal“ ?

Bei diesem "Principal"-Modell handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Unikat. Ein eindeutiges Indiz dazu ist auch der fehlende Firmenstempel einschließlich Serien-Nr., der sonst auf Chassis, Gehäuse und Lautsprecher zu finden ist.
Der Röhrensatz ist ECH3 (Mischröhre), ECF1 (ZF + NF-Vorstufe), CBL1 (Demodulator + NF-Endstufe ), CY2 (Gleichrichterröhre) und EM4 als Magisches Auge. Durch diesen Verbundröhrensatz wird eine Röhre eingespart, weshalb die Stelle, wo sonst die Endröhre EL3 sitzt, frei bleibt.

Alle E- Röhren haben die Heizdaten 6,3 V / 0,2 A, die Röhren CBL1 und CY2 haben ebenfalls 0,2 A Heizstrom, aber höhere Heizspannungen.
Somit können alle Heizfäden in Serie geschaltet und über einen Vorwiderstand direkt an der Netzspannung betrieben werden.
Ein Transformator kann dadurch entfallen, wodurch der Betrieb sowohl an Gleich- wie auch an Wechselspannung möglich ist, also Allstrom- Betrieb.

Daraus ergibt sich, dass mit diesem Gerät versucht wurde, eine Allstrom- Version des „Principal“ zu realisieren.

Beim Betrieb an 220 V hatte dann aber ein Heizkreis- Vorwiderstand eine Leistung von 24 W in Wärme umgesetzt, was man wohl mit dem Hartfaser-Chassis im Holzgehäuse als unvereinbar ansah und man daher auf die Serienproduktion einer Principal- Allstrom- Version verzichtete.

Man hätte dieses Versuchsgerät dann leicht zu einem fast ganz normalen Wechselstrom- Gerät abändern können, indem man einen vereinfachten Spartransformator des normalen Principals, ohne 280V- Wicklung und ohne 5V- Wicklung, dafür aber mit Anzapfung für die C- Röhren, eingesetzt hätte. Das Gerät hätte ganz normal verkauft werden können, ggf. als Sondermodel und / oder zu einem Sonderpreis, was wohl unterblieb.

Was dann stattdessen mit diesem Versuchsgerät geschah, kann nur vermutet werden. Nach dem Fundzustand zu schließen schien es, vielleicht auch erst längere Zeit später, an einen Bastler zu geraten, der es mit z. T. fragwürdigen Fachkenntnissen fertiggestellt hatte.

Statt einem Vorwiderstand wurde in einem dilettantischen Baustil ein normaler Radio-Netztransformator eingebaut, der eigentlich für 6,3 V- Röhren vorgesehen war.

Die vorhandenen E- Röhren wurden auch tatsächlich von der 6,3V- Heizwicklung gespeist, die beiden C- Röhren, die höhere Heizspannungen benötigen, wurden etwas abenteuerlich an Anzapfungen der Primärwicklung betrieben. Sofern die Spannungen stimmten, wäre diese Art der Heizungsversorgung eigentlich noch akzeptabel gewesen.

Unsachgemäß war jedoch die Speisung der Gleichrichterröhre CY2 von der 2 x 280V- Anodenwicklung des Trafos. Für die CY2 war dies das kleinere Problem, aber für die Endröhre CBL1, die für nur 200V ausgelegt ist, war es jedoch eine Folter, nun mit mindestens 250V gespeist zu werden.

Hier wurde wohl von der irrigen Ansicht ausgegangen, dass die CBL1 außer der Heizung völlig gleich der EBL1 wäre, bzw. dass Allstrom- Endröhren sich nur in der Heizung von Wechselstrom- Endröhren unterscheiden. Dies ist jedoch absolut falsch, da Allstrom- Endröhren für Anodenspannungen von maximal 200V ausgelegt sind und bei 250V erheblich überlastet werden.

Da dieser Missstand unannehmbar war, wurde der Transformator entfernt und die CY2-Anoden, wie vorgesehen, über einen Schutzwiderstand direkt aus dem Netz gespeist.

Ferner wurde, dem Röhrensatz entsprechend, wieder ein Serienheizkreis gebildet, bei dem als Heizkreis- Vorwiderstand ein Kondensator eingesetzt wurde, da es keine Gleichstromnetze mehr gibt. Damit war auch das Problem der unerwünschten Wärmeentwicklung beseitigt.

Der Netzstecker erhielt eine Markierung für den N-Leiter, ebenso wie alle Steckdosen, an denen Radios betrieben werden. Damit wird gewährleistet, dass bei Geräten ohne Potentialtrennung der N-Leiter auf die Geräte-Masse kommt. Dies erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern eliminiert auch Brumm- Modulation bei falsch gepoltem Netzstecker.

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"Junior"

Im Oktober 1949 wird nun die baldige Lieferbarkeit des "Junior" angekündigt:

 

 

Wie beim Principal ist auch das Chassis des "Junior" aus Hartfaser, jedoch wurde dieses Joba-Modell erstmals mit Rimlock-Röhren der Typen ECH41, EAF41, EL41 und GZ40 bestückt. Auch hier wurde wieder ein Spartransformator verwendet und die GZ40 arbeitet in Einweg-Gleichrichtung. Auf ein Magisches Auge wurde verzichtet. Da der Übergang von ECH41, EAF41 und GZ40 auf ECH42, EAF42 und GZ41 "stillschweigend" stattfand, können tatsächlich auch die neueren Typen bestückt sein.

Wie in der Originalbeschreibung erwähnt, arbeitet die EAF41 in Reflexschaltung, indem sie zuerst die ZF, dann nochmals die NF verstärkt. Diese Schaltung erscheint etwas abenteuerlich, da die NF hier am Schirmgitter abgenommen wird, statt wie sonst bei Reflex über einem zusätzlichen Arbeitswiderstand von der Anode. Da das Schirmgitter auch eine Steuerwirkung hat, steuert dieses daher den Anodenstrom im Takt der NF, was den Klirrfaktor vermutlich erfreute. - Trotzdem war man schon im obigen Originaltext angeblich erstaunt über die gute Klangwiedergabe des Gerätes !

Auch hier ist der Lautsprecher permanent-dynamisch, daher kann die im Schema als "Err." bezeichnete Induktivität nur eine Drosselspule sein.

(GW)

 

In diesem Inserat vom Oktober 1949 wurde nun auch der Preis für den "Junior" genannt, nicht jedoch beim "Senior", der demzufolge wohl immer noch nicht lieferbar war. 

Mit dem Verzicht auf ein Magisches Auge EM4, einer zweiten EAF41 als NF- Vorstufe, einer Tonblende und der Wahl eines kleineren Gehäuses ohne Metallzierleisten konnte der Preis von 19.900 Frs. des „Principal“ auf 11.750 Frs. gesenkt werden, entsprechend 59 % !

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Principal“ - Version II

Zur Ankündigung der Saarmesse 1950 inserierte Joba erstmals den "Principal" in zwei Ausführungen. Die eine davon war die bisherige oben vorgestellte Ausführung, es folgte dann die Ausführung im neuen Gehäuse:

Statt wie zuvor alle vier Knöpfe nach vorn, sind es nun nur noch zwei, die beiden anderen wanderten in Griffmulden in den Seitenwänden.

Das Chassis war noch immer aus Hartfaser, jedoch hatte der Lautsprecher nun eine eigene Schallwand, die nicht mehr mit dem Chassis verbunden war. Nun wurde auch diese neue Ausführung des "Principal" mit Rimlock-Röhren bestückt. Der vorgefundene Röhrensatz ist ECH42, EAF42, EAF42, EL41, GZ41 und immer noch EM4.

Als weitere Neuheit wurde ein echter, potentialtrennender Netztransformator verwendet, natürlich nun mit Zweiweggleichrichtung mit der GZ41. Ansonsten entspricht die Technik dem Vormodell.

Das hier gezeigte Modell hat die Serien-Nr. 1150. Es scheint das bis dato einzige überlebende Exemplar dieser Version in Sammlerbesitz zu sein, die wohl nur in geringer Stückzahl gefertigt wurde.

Die Serien-Nr. 1150 scheint entweder alle "Principal"- Modelle oder alle insgesamt gebauten Geräte einzuschließen.

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"Senior"

Im gleichen Inserat zur Saarmesse 1950 wird auch die Vorstellung des "Senior" angekündigt. Nach dieser Messe erschien folgender Bericht:

 

Die Features HF-Vorstufe, Bandspreizung auf KW und ein 24 cm "Konzert"- Lautsprecher deuten schon auf einen gewissen Luxus hin, wenngleich satt eines Zwischenkreises eine einfache RC- Kopplung zwischen HF-Vorstufe und Mischstufe nicht unbedingt als rühmlich angesehen werden kann.

Verwunderlich ist, dass hier etwa Mitte 1950 zur Bestückung immer noch die alten Rimlock-Typen ECH41, EAF41 und GZ40 genannt werden. Tatsächlich ist in Geräten aus der Rimlock -Zeit noch relativ oft die GZ40 zu finden, während man ECH41 und EAF41 schon als Raritäten ansehen kann. Sie wurden schon früh, bevor die Rimlocktechnik richtig in Schwung kam, ersetzt durch ECH42 und EAF42, erst später, um 1950/51 kam noch die GZ41 hinzu.

 Mehr als dieses NF-Teil wurde über die "Senior"-Schaltung leider nicht veröffentlicht.

(GW)

Die vorgefundene Röhrenbestückung in diesem Gerät: HF- Vorstufe: EF41, Mischstufe: ECH42, ZF- Stufe: EF41, NF-Vorstufe: EBC41, NF- Endstufe: EL41, Gleichrichterröhre: GZ40, Magisches Auge: EM4, weicht von der im obigen Text genannten Bestückung ab, indem nun für 2 Stück EAF41 stattdessen EF41 (ZF) + EBC41 (NF+ Demodulator) verwendet wurden.

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(GW)

 „Jubilar“

Um 1952 erschienen von Joba das erste Gerät mit UKW, der Jubilar, zunächst noch ohne Drucktasten.

(GW)

Auf dessen Skale befindet sich eine 25, umrandet von einem Lorbeerkranz, die offensichtlich ein 25. Jubiläum verkünden soll.

25 Jahre vor 1952 wäre 1927, da aber Josef Bayer erst seit 1935 einen Radiohandel betrieb, kann man nur spekulieren, welches Jubiläum hiermit gemeint ist, vielleicht wird man es nie erfahren.

Der Röhrensatz ist EF80, EF80, ECH81, EF85, EABC80, EL41, GZ41 und EM34.

Der Gesamt- Anodenstrom dieses Röhrensatzes ist knapp 92 mA, der aus der kleinen Gleichrichterröhre GZ41 herausgequetscht wird.
Sie hat den gleichen Elektrodenaufbau wie die EZ90 (= 6X4), ist für maximal 70 mA ausgelegt und war nur gedacht für reine AM- Empfänger ohne UKW.
Sie schien jedoch ein sehr zähes Leben zu haben, da sie diese ständige Überlastung wohl längere Zeit durchhielt.

Irgendwann schien man diesen Fehlgriff bei JOBA bemerkt zu haben, denn spätere Modelle, auch die mit Tasten, wurden mit der GZ40 bestückt, die leistungsgleich mit der EZ80 ist (90 mA).

(GW)

Vermutlich nicht all zu lange nach dem tastenlosen Jubilar erschien ein solcher mit Tasten.

Statt 2 * EF80 im UKW- Tuner ist dieser jetzt mit EC92 + EF80 bestückt und als Gleichrichterröhre ist hier jetzt richtig die GZ40, wie es dem Strombedarf entspricht, die sonstige Bestückung ist wie zuvor.

Leider sind von den Jubilar- Geräten keine Schaltbilder und sonstige Informationen vorhanden.

Weitere Neuentwicklungen schien es nicht mehr zu geben und schon vor der Umbenennung von "Joba- Radioapparatefabrik" in "Funktechnische Werkstätte und Fabrikation" im Oktober 1957 wurde keine eigenen Radios mehr hergestellt.

Die mit GW gekennzeichneten Geräte stammen aus der Sammlung von Gerhard Wild, dem für seine Beistellungen hiermit gedankt sei !

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"MUSIKUS"

Im Inserat weiter oben wird ein "JOBA-Senior-Musikschrank" angekündigt.

Ein solcher wurde in der Realität bisher noch nie gesehen, dafür dieser hier :

Originell ist daran, dass er die gleiche Skala wie der neuere Principal hat, einschließlich der "Principal" - Aufschrift,
auf der Rückwand ist jedoch deutlich in großer Schrift "MUSIKUS" zu lesen.

Es wäre interessant zu wissen, wie man der Kundschaft erklärte, warum dieses Gerät vorn "Principal"
und hinten "MUSIKUS" heißt und zuvor im Inserat als "Senior-Musikschrank" angekündigt wurde.

Vom Hartfaserchassis war man abgekommen, hier ist es nun aus Aluminium wie schon beim Senior.

Passend zur Skala ist auch die Schaltung nach Principal- Standard, wie nach dem Röhrensatz ersichtlich : Mischstufe: ECH42, ZF- Stufe: EF41, Demodulator + NF-Vorstufe: EBC41, NF- Endstufe: EL41, Gleichrichterröhre: GZ41, Magisches Auge: EM4. Eine HF-Vorstufe wie beim Senior ist nicht vorhanden.

 

 

Oben befindet sich der Empfänger, in der Mitte der Lautsprecher, dahinter das Plattenlaufwerk. Wie man das Problem der akustischen Kopplung zwischen Lautsprecher und Tonarm löste, ist unbekannt, vielleicht durch entsprechendes Auflagegewicht.

Im unteren Fach befindet sich ein Plattenregister, dort wäre der Lautsprecher vermutlich besser aufgehoben gewesen.

Das hier gezeigte Gerät ist im Besitz des Sammlerkollegen Guido Konrad (†), die Bilder hat unser Kollege Franz-Josef Haffner aufgenommen.

Somit wurden alle in Sammlerbesitz bekannten Joba - Modelle erfasst.

Ob die in den Inseraten noch erwähnten Laufwerkschatullen und -Tische oder Kofferempfänger je über eventuelle Prototypen hinauskamen, ist fraglich, wobei es natürlich sehr erfreulich wäre, wenn ein solches Exemplar doch noch auftauchen würde.

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Mehr über Joba Radio in „Rohrbach Nostalgie”: JOBA – Josef Bayer, ein Radiopionier aus Rohrbach